Verwaltung 2030

„Der moderne Staat legitimiert sich durch Aufgabenerfüllung.“ Bezogen auf den Bereich des Verwaltungshandelns lässt sich daher formulieren: Eine Verwaltung ist kein Selbstzweck, sondern Aufgabenerledigung soll ihre Legitimationsbasis bilden. Das Online-Zugangsgesetz, das dem Bürger einen umfangreichen Onlinezugang zu Verwaltungsdienstleistungen ermöglichen sollte, wird landesweit nur unzureichend umgesetzt. Dabei eröffnet die Digitalisierung die Möglichkeit, Prozesse zu effektivieren.

Ich möchte gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Verwaltung fit für die Zukunft machen:

  • durch Digitalisierung von Verwaltungsprozessen.
  • Erhaltung der Verwaltungsaussenstellen.
  • durch einen wertschätzenden Umgang mit allen Kolleginnen und Kollegen.
  • Ausbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
  • gelebte Offenheit und Transparenz.

Digitalisierung umfassend denken
Digitalisierung muss dabei umfassend gedacht werden: Ein elektronisches Formular mag zwar ein Anfang – kann heutzutage aber nicht mehr der „Endzustand“ von Digitalisierung sein. Wir müssen daran arbeiten, ganze Prozesse zu digitalisieren. Dazu gehört auch, ein „digitales Rathaus“ zu schaffen. Ich möchte Eberdingen hier auf einen guten Weg bringen und schauen, wo uns die Digitalisierung helfen kann bessere Verwaltungsdienstleistungen anzubieten. Wir müssen das Rad dabei nicht neu erfinden: Andere Kommunen bieten bereits zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen elektronisch an. Wir können aus den von ihnen gemachten Erfahrungen lernen und diese so für uns nutzen. So halten wir unsere Kosten im Rahmen und haben praxiserprobte Lösungen.

Auch Digitalisierung ist dabei kein Selbstzweck und darf nicht dazu führen, den Kontakt zu den Menschen zu verlieren. Wichtig ist mir dabei, die Verwaltungsaußenstellen in allen Ortsteilen zu erhalten. Nicht jeder kann sich im digitalen Raum bewegen und auch in Zukunft wird nicht jede Verwaltungsdienstleistung online abrufbar sein. Moderne dezentrale Verwaltungsaußenstellen sind für mich das Rückgrat, die es zu bewahren gilt.

. . . bald auch digital?
So könnte eine „Checkliste für alle“ aussehen.

„Checkliste“ für alle
Seit der Gemeinderat auf elektronische Sitzungsunterlagen umgestiegen ist, gibt es innerhalb des Programmes die Möglichkeit, kleinere Missstände innerhalb der Gemeinde online zu melden. Dies auch mit Foto und ergänzenden Erläuterungen. So können Anliegen schnell gemeldet, abgearbeitet und Missstände beseitigt werden. Das ist niedrigschwellig und bürgerfreundlich. Ich möchte diese Funktion in einem ersten Schritt für die Verantwortungsträger von Vereinen (zu Testzwecken) zugänglich machen. Sollte der Testlauf erfolgreich sein und „Missbrauch“ (der Verwaltungskraft unnötig bindet) kein großes Thema sein, so kann in einem zweiten Schritt eine Öffnung des Angebots für alle Bürgerinnen und Bürger erfolgen. Vielleicht ja auch als App?

Attraktiver Arbeitgeber
Entscheidend für die Leistungsfähigkeit einer Verwaltung sind ihre Strukturen. Nur, wenn der Verwaltung ein nach innen wie nach außen strukturiertes Gesamtkonzept zugrunde liegt, kann sie eine gute Verwaltungsleistung erbringen. Hier möchte ich hinschauen: Sind die bestehenden Strukturen noch zeitgemäß oder bedürfen sie einer Anpassung?
Schließlich sind Strukturen dafür ausschlaggebend, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit gut und gerne machen. Ich selbst durfte stets ein wertschätzendes und offenes Arbeitsumfeld erfahren. Ein Arbeitsumfeld, welches einen persönlich fördert und den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Erfahrungen möchte ich in Eberdingen einbringen und so ein attraktives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen. Meine Türe steht stets offen!
Neben der eigenen Türe, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stets offen steht, bedarf es meiner Auffassung nach auch einer gewählten Vertrauensperson aus der Mitte der Kolleginnen und Kollegen. Der einstmals bestehende Personalrat hat sich aufgelöst, womit ein wichtiges Sprachrohr für Angelegenheiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr besteht. Ich halte eine solche Anlaufstelle neben der Person des Bürgermeisters für wichtig! Ich werde den Kolleginnen und Kollegen der Gemeindeverwaltung vorschlagen, eine solche Vertrauensperson aus der Mitte des Personalkörpers zu wählen.

Der Gemeinderat hat der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Teilnahme am Jobrad-Programm bereits zugestimmt. Ich möchte daran anknüpfen und die Gesundheitsangebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbauen. Das muss nicht immer viel Geld kosten: Die Idee einer Laufgruppe nach Feierabend lässt sich etwa kostenneutral abbilden.

Transparenz und Vertrauen
Ein solch vertrauensvolles Arbeitsumfeld kann nur durch Transparenz entstehen: nach innen wie nach außen. Eine moderne Verwaltung verschanzt sich nicht hinter den Rathaustüren, sondern sucht gleichermaßen den Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie zu den Bürgerinnen und Bürgern. Der Strategiedialog soll den Auftakt für eine transparente und verlässliche Verwaltung bilden!