Arbeit & Bildung

Arbeit
Eberdingen hat ein moderates Gewerbesteueraufkommen. Hier wäre „mehr“ aus der Perspektive des Kommunalhaushaltes durchaus wünschenswert. Daher stehe ich einer moderaten Gewerbeentwicklung aufgeschlossen gegenüber. Sie muss sich sinnvoll in bestehende Strukturen einbinden lassen. Wie eine Wirtschaftsentwicklung aussehen kann, können Sie hier lesen.

Auch im Binnenbereich der Gemeindeverwaltung möchte ich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch kommen. Wie können wir die Strukturen der Gemeinderverwaltung fit für die Zulunft machen? Wo besteht Handlungsbedarf?
Hier lege ich vor allem ein Augenmerk auf die in Ausbildung befindlichen Kräfte unserer Verwaltung. Sie durchlaufen auch die Strukturen in anderen Gemeinderverwaltungen. Sie bringen daher Ideen von außen mit. Ich möchte, dass Sie dieses Potential bei uns einbringen können – damit unsere Verwaltung gerüstet für 2030 ist.

Schulen & Kindergärten
Die Gemeinde trägt die Verantwortung für Schulen und Kindergärten.
Bei den Schulen sind in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen in die Bausubstanz getätigt worden: die Sanierung der Dacheindeckung (Schillerschule Hochdorf), der Einbau der Lüftungsanlage, die Erweiterung der Kinderbetreuung (Karl-Ehmann Schule), die Sanierung der Schulhöfe (Nussdorf & Hochdorf). Damit sind bereits wichtige Projekte angegeganen und tlw. abgeschlossen worden. Die Gestaltung des Schulhofes an der Schillerschule Hochdorf ist noch ausstehend. Hier gilt es, zügig in die Umsetzung zu kommen. Wir müssen an beiden Schulstandorten am Ball bleiben. Gemeinsam mit Lehrerschaft, den Elternbeiräten und der Gemeindeverwaltung müssen wir versuchen, das Bestmögliche herauszuholen.

Bei den Kindergärten zeigt sich eine komplexe Gemengelage. Der Gemeinderat hat hierfür im November 2020 ein Gutachten in Auftrag gegeben. Ziel war es, einen Plan für die Weiterentwicklung der Kindertages- und Schulkindbetreuung der Gemeinde Eberdingen zu entwerfen. Das Gutachten prognostiziert einen Ausbaubedarf und schlägt verschiedene Lösungsansätze vor. Der Gemeinderat hat sich damit intensiv auseinandergesetzt. Zuletzt scheiterten Ausbaupläne an der Problematik fehlender Kinderbetreuungskräfte. Auch die zukünftigen Rahmenbedingungen scheinen die Situation allgemein und hier vor Ort noch zu verschärfen: Die Bertelsmann Stiftung prognostiziert in einer Studie für Baden-Württemberg einen Mangel an 33.000 Fachkräften in KiTas im Jahre 2030. Der Städtetag Baden-Württemberg geht von 40.000 fehlenden Fachkräften aus [vgl. Staatsanzeiger vom Freitag, 2. September 2022, S. 5]. Die Gemengelage verschärft sich noch durch die Personalausfälle während der Coronapandemie. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat den Betreuungsschlüssel, den die Kindertagessstättenverordnung [KiTaVO] vorgibt, zunächst begrenzt für die Zeit der Coronapandemie erhöht. Zuletzt hat die Landesregierung (vertreten durch das Kultusministerium) durch Verordnung vom 7. September 2022 (GBl. S. 483) diese Ausnahmeregelungen fortgeführt. Hintergrund: Fachkräftemangel.

Warum schreibe ich Ihnen das?
Ich möchte Ihnen den Gesamtkontext der Eberdinger Situation vermitteln. Wir haben in vielen Gemeinderatssitzungen einen Einblick in die Lage der Eltern bekommen können: durch Wortmeldungen während der Einwohnerfrageviertelstunde, per Mail aus der Bürgerschaft sowie im persönlichen Gespräch. Wir nehmen Ihre Situation ernst und bemühen uns, diese zu verbessern. Kommunalpolitik muss offen mit Problemen umgehen, wozu auch eine Kontextualisierung der Eberdinger Situation gehört.

Wie können wir in Eberdingen an Lösungen arbeiten?
Aus meinen Erfahrungen der letzten Jahre habe ich zwei Ansatzpunkte mitgenommen: Strukturen und Kommunikation.

Wir müssen hinschauen, ob die Organisationsstrukturen im Bereich der Kindertagesbetreuung noch den Anforderungen entsprechen. Soll heißen: Ist bei der Anzahl an Einrichtungen eine Zentralisierung von Organisationsstrukturen, die den einzelnen Kindergärten mehr Zeit für die Betreuungsaufgaben ermöglicht, möglicherweise nicht sinnvoller? So können Verwaltungsaufgaben zentral erledigt werden und dezentrale Betreuungskapazitäten wieder freigesetzt werden.
Teilaspekt der Organisatonsstrukturen ist der Personalkörper. Hier müssen wir attraktive Rahmenbedingungen schaffen. Der Gemeinderat hat daher der Aufnahme eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements zugestimmt. Das muss nach Bedarf ausgebaut werden.
Für mich zentral: Die Ausbildung eigener Kräfte. Wer in der Ausbildung ist, muss auf das Geld achten. Das habe ich selbst auch machen müssen. Speziell für die in Ausbildung befindlichen Betreuungskräfte habe ich mich daher für eine vollständige Übernahme der Kosten eines Tickets für den ÖPNV oder alternativ die vollständige Übernahme der Kosten für ein Jobrad ausgesprochen.
Wichtig ist mir dabei: Ich setze auf den Dialog mit unseren Fachkräften. Wandel kann nicht am Reißbrett geplant werden, sondern muss gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen entstehen. Damit ist zugleich gesagt: Es bedarf der Kommunikation: nach innen wie nach außen.